Line-Dance boomt - 192 Songs bringen 140 Tanzfans in Stimmung
Stolze 192 Lieder standen auf der Playlist für die Line-Dancer, die sich am Samstag zur Tanzparty in der Aula eingefunden hatten. Ganze acht Stunden lang durfte das Tanzbein geschwungen werden, die Hei-Liners aus Heiligenhaus hatten zur Geburtstagsparty anlässlich ihres 13-jährigen Bestehens geladen.
Mit „Country Roads“ eröffneten die Gastgeberinnen den Nachmittag, tanzten sich dann mit ihren Gästen von „Cold Heart“ über „Felicita“, „Jerusalema“ und „Dance Monkey“ bis hin zu „A rattlesnake kiss“ durch den Nachmittag und Abend. Rund 140 Tänzerinnen und Tänzer waren zusammengekommen – aus Wuppertal, Düsseldorf, Köln, Neukirchen-Vluyn und anderen Städten. Sie tanzten zu den trainierten Choreographien in Reihen vor- und nebeneinander. Gut die Hälfte der Teilnehmenden gehört zu den Hei-Liners, deren Sport derzeit in Heiligenhaus boomt und die fast 100 aktive Sportlerinnen und Sportler zählen.
„Vor 13 Jahren haben wir mit fünf Leuten begonnen“, erinnert sich Trainerin Brigitte Denné gerne an die Anfänge des Linedance in Heiligenhaus zurück, „das waren natürlich nur wenige, aber schon damals war die Begeisterung groß“. Bei Schnupperstunden blieben jeweils „ein paar Neue hängen“, bis 2020 hatten es die Hei-Liners auf fast 40 Tänzerinnen gebracht. Dann kam Corona – und über Zoom wurde in den heimischen Wohnzimmern weitertrainiert. „Nach Corona haben wir dann mit Erfolg um neue Tänzerinnen und Tänzer geworben. An einem Abend dachte ich schon, eine Firma macht einen Betriebsausflug, es kamen 20 Interessierte und fast alle sind geblieben“, schmunzelt Denné.
Es ging aber noch besser: Nach vielen weiteren Anfragen von Anfängern entschied sich Denné, im Januar einen kostenlosen Schnupperkurs anzubieten. Die Resonanz war gewaltig, 53 Line-Dance-Neulinge kamen und tanzten. „Der Geräuschpegel war enorm, alle waren hochmotiviert und 31 Damen und ein Herr sind geblieben“, kann es Brigitte Denné noch immer nicht ganz fassen.
Eine davon ist Martina Klass-Hof. Sie hatte es bereits im vergangenen Jahr mit Line-Dance versucht, sich aber zwischen den „Profis“ nicht ganz wohlgefühlt. „Die Absolute-Beginner-Gruppe, die zu Anfang des Jahres ins Leben gerufen wurde, war dann perfekt für mich“, erzählt die mittlerweile rundum begeisterte Tänzerin. „Wir haben fünf Tänze wochenlang immer wiederholt, sodass die sich bei allen gut eingeprägt haben. Und jetzt, nach zweieinhalb Monaten, können wir schon elf Tänze.“ Und was macht für sie das Besondere am Linedance aus? „Sich zur Musik zu bewegen ist toll. Dazu kommt, dass der Sport echt für jede Altersgruppe geeignet ist und man auch seinen Kopf benutzen muss, um sich die unterschiedlichen Schrittfolgen zu merken“, zählt Martina Klass-Hof auf, was ihr Spaß macht. Bei der Party kann sie schon sehr gut mittanzen, nur die Workshops, die zwischendurch zum gemeinsamen Lernen eines neuen Tanzes eingestreut werden, findet sie noch schwierig.
Dass alle im Saal für ihren Sport schwärmen, lässt sich leicht erkennen: Die Tanzfläche ist fast durchgehend sehr gut gefüllt, die Tische, an denen ausgeruht werden kann, sind dagegen leer. Wo die Choreographie noch nicht ganz sitzt, wird zwischen den Tischen fröhlich improvisiert, wer wirklich einmal durchschnaufen muss, nutzt die Zeit für Gruppenfotos oder ein Pläuschchen.
Das nächste Ziel der Hei-Liners sind 100 aktive Mitglieder. Wer bei ihnen mitwirken möchte, kann sich auf www.heiliners-heiligenhaus.de informieren. Mitzubringen sind zum Training lediglich bequeme Kleidung, etwas zu trinken und Hallenschuhe, mit denen man sich gut drehen kann.